Spätburgunder, Blauburgunder oder Pinot Noir, der Rotwein aus der Pfalz

Spätburgunder oder Pinot Noir - Wein für gehobene Ansprüche
Die Rebe Spätburgunder, in Frankreich Pinot Noir genannt, ist eine der ältesten Rebsorten in Mitteleuropa und fand bereits im 16. Jahrhundert den Weg in unsere Pfalz.

Die rote Rebsorte Spätburgunder wird in Deutschland auf rund 12.000 Hektar Rebfläche angebaut, wovon alleine ca. 1700 Hektar auf die Pfalz entfallen. Immer mehr Winzer und Weinfreunde begeistern sich für diesen herrlichen Rotwein. Seit der 90er Jahre stieg die Bestockung der Weinberge um ca. 3000 Hektar an. Bereits vor 150 Jahren war man sich der Bedeutung der edlen Rebe bewusst. Mit der Zunahme der Sektproduktion wurden ganze Weinberge mit Burgunderreben bepflanzt, um der Nachfrage, nach den blauroten Trauben, gerecht zu werden. Der Beinamen Blanc de Noir, (Weißwein aus roten Trauben) unterstreicht die Bedeutung der Rebe für die Sektgewinnung.
In unseren Weinbergen wächst die anspruchsvolle Rebe in besten Lagen, ihre Ansprüche an Boden und Klima sind sehr hoch. Der zeitintensive Arbeitsaufwand und das hohe Maß an Sorgfalt, das die Rebsorte beansprucht, wird mit Rotweinen belohnt, die auf der ganzen Welt ihresgleichen suchen.
Die Pinot Noir Trauben werden meist als trockener Rotwein ausgebaut, teilweise findet man auch Rotweine, denen eine deutliche Restsüße belassen wurde. Hin und wieder taucht die Rebsorte auch als Roséwein oder Sekt auf, allerdings ist ihre moderne Bedeutung auf diesem Gebiet eher gering. Werden die Trauben nach der Lese sofort und äußerst schonend mit geringem Druck abgepresst, gewinnt man einen hellen Saft, der zu einem Blanc de Noir verarbeitet werden kann. Hier wird deutlich, warum nur unbeschädigte Trauben benutzt werden dürfen, die das Rot ihrer Schale noch nicht an die Frucht abgegeben haben.
Um den begehrten Rotwein zu gewinnen, belassen wir die Schalen auf dem Pressgut und vergären unseren Spätburgunder in großen Bütten. Der Vorteil dieser Maischegärung ist, dass sich eine schöne, tiefrote Farbe entwickeln kann. Der edle Rotwein wird gerne im Barrique ausgebaut und individuell behandelt. Hier variiert die Barrique-Art von Winzer zu Winzer, ebenso wie die Art der Fassbelegung.
Im Glas zeigt sich der klassische Rotwein Pinot noir mittelrot und hat eine eher matte Oberfläche mit kristallinen Aspekten.
Klassische Spätburgunder-Rotweine (Pinot noir) schmecken vollmundig, sind fruchtig und kommen als runde, angenehme Weine mit deutlichem Säuregehalt und wenig Gerbstoff daher. Sie haben ein fruchtiges Aroma mit Nuancen von Mandeln und einem Hauch von Marzipan.
Moderne Spätburgunder Rotweine zeigen sich säurereduziert und mit deutlichen Tanninen. Das fruchtige, vollmundige Aroma ist rebenspezifisch ebenfalls von Mandel-und Marzipannuancen durchzogen. Die moderne Variante des Pinot noir, zeigt sich in einem tiefen Rot mit mattem Glanz.

Unsere Spätburgunder reifen in der Regel ca. 9 Monate in Barriquefässern, bevor der Pinot Noir (Spätburgunder) seine Trinkreife erreicht hat. Unser Rotwein wird sehr schonend und umsichtig ausgebaut, wir bevorzugen für den sehr filigranen Pinot noir, einen eher zurückhaltenden Holzeinsatz, der die Fruchtigkeit nicht überlagert. Der Spätburgunder erfährt bei uns eine gemischte Belegung im Barrique, in Form einer Erst- Zweit- und Drittbelegung, sodass der Holzeinsatz seinen Eindruck zwar vermittelt aber nicht dominant wirkt. In unserem Keller gilt der Ausspruch: "Der Spätburgunder soll vom Holz geküsst sein."
Für unsere Barrique-Fässer finden meist französische Eiche oder Pfälzer Eiche Verwendung. Die Fässer kommen "medium toasted" zum Einsatz, was ihre zurückhaltende Art der Holzton-Weitergabe unterstreicht. Sie unterstützen die filigrane Struktur und binden die gewünschten Tannine mit in den Pinot noir ein.
Wir freuen uns jedes Jahr aufs neue, den frisch geküssten Spätburgunder, nach seiner 9-monatigen Reifezeit zu probieren.